Was bisher geschah


Es begann vor über 75 Jahren. Die Planung der Stadt Osnabrück im Zeitstrahl.

Die “Entlastungsstraße” ist keine neue Idee des Osnabrücker Stadtbaurats. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg kam eine Umgehungsstraße für den Westen Osnabrücks ins Gespräch. Wir haben hier einmal sämtliche Stationen dieses langwierigen Vorhabens von damals bis heute in einem Zeitstrahl zusammengefasst. 

Was bisher geschah

Die Planung der Stadt Osnabrück im Zeitstrahl
  • Erstmalig wird eine westliche Umgehungsstraße in die Verkehrsplanung aufgenommen. Die Straße soll als Zubringer für nationalsozialistische Aufmärsche auf der Illoshöhe dienen.

    1936
  • Das Konzept aus den 30er Jahren wird in die Verkehrsplanung der Stadt Osnabrück übernommen.

    1948
  • Das „Wirtschaftswunder“ macht leistungsfähigere Verkehrsführungen notwendig. Die Stadt Osnabrück erhält einen Autobahnring. Zunächst wird die Hansalinie von Münster nach Bremen gebaut, später die A30.

    1958
  • Der Flächennutzungsplan der Stadt Osnabrück wird neu aufgestellt. Die Westumgehung ist darin noch enthalten. Es sind zwei Kreuzungen in den Bereichen Rheiner Landstraße und Sedanstraße vorgesehen.

    1978
  • Die Verwaltung legt dem Planungsausschuss der Stadt verschiedene Varianten zur Realisierung vor. Zur Ausführung werden zwei- oder vierspurige Varianten in mehreren Höhenlagen und eine Tunnellösung vorgeschlagen. Die Tunnellösung wird favorisiert. Die Kostenschätzungen für die verschiedenen Varianten schwanken zwischen 30 und 80 Mio. DM. Die Tunnellösung ist mit geschätzten Kosten in Höhe von 80 Mio. DM die teuerste Lösung und wird deshalb verworfen.

    1979
  • Die westliche Humperdinckstraße wird bis nahe an die geplante Trasse ausgebaut.

    1979 – 1981
  • Die städtischen Krankenanstalten Osnabrück werden in unmittelbarer Nähe der geplanten Trasse neu errichtet und firmieren nunmehr als DAS KLINIKUM.

    1988 – 1992
  • Der Flächennutzungsplan der Stadt Osnabrück wird neu aufgestellt. Die Westumgehung ist darin noch enthalten

    1992
  • Die Krochmannstraße und Wilhelmstraße werden bis an die Trasse der Westumgehung erschlossen. Zahlreiche Wohnhäuser entstehen.

    1996 – 1999
  • Der Flächennutzungsplan der Stadt Osnabrück wird neu aufgestellt. Die Westumgehung ist darin noch enthalten.

    2000
  • Stadtbaurat Ellinghaus organisiert runde Tische zu Verkehrskonzepten am Westerberg. Die Westumgehung soll aus der Planung herausgenommen werden. Gleichzeitig sollen die Straßenzüge Mozartstraße/Gluckstraße und Caprivistraße/Albrechtstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Der Stadtentwicklungsausschuss lehnt die Vorschläge im November 2002 ab.

    2000 – 2002
  • Der Bauunternehmer Echterhoff stellt seine Planung zu einem Westtunnel vor. Die Finanzierung soll im Wesentlichen durch den Verkauf von Grundstücken realisiert werden. Er argumentiert: Die Stadt Osnabrück hat den Grund und Boden der Trasse der Westumgehung in der Vergangenheit erworben. Wird die Trasse unter die Erde verlegt, so können diese Grundstücke als Bauland verkauft werden.

    Juni 2002
  • Es wird eine Machbarkeitsstudie zum Westtunnel erstellt. Die Baukosten werden auf 56 Mio. EUR geschätzt.

    2003
  • Die Stadt gibt Finanzierungsgutachten für den Westtunnel in Auftrag. Das Ergebnis ist: Die Finanzierung ist zurzeit nicht möglich.

    2003 – 2006
  • Die Briten kündigen an, die Stadt Osnabrück zu verlassen. Die Stadt initiiert einen gesteuerten Bürgerbeteiligungsprozess „Konversion“. Die frei werdenden Wohnhäuser werden vorrangig an junge Familien mit Kindern verkauft, die Kasernenflächen sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden.

    2008
  • Die Westumgehung bekommt einen neuen, wohlklingenden Namen. Da sie angeblich nur noch den Verkehr des Stadtteils bündeln soll (und nicht den Durchgangsverkehr), wird sie als „Entlastungsstraße West“ bezeichnet. Stadtbaurat Griesert beantragt für die Planung der Westumgehung Mittel in Höhe von 180.000,- EUR. Der Rat der Stadt lehnt dieses Ansinnen ab. Der Masterplan Mobilität der Stadt Osnabrück wird aufgestellt. Die Westumgehung ist darin noch enthalten.

    2009
  • In der SPD Fraktion wechselt die Führung von Ulrich Hus auf Frank Henning. Herr Henning befürwortet den Bau der Westumgehung.

    2010
  • Zur Kommunalwahl sprechen sich FDP und Grüne gegen den Bau der Westumgehung aus. Das Ergebnis: Der Stimmenanteil der FDP ist im Westteil der Stadt um 100 % höher als im übrigen Stadtgebiet, der Anteil der Grünen liegt um 50 % höher als im Durchschnitt der Stadt. Die Kommunalwahl ergibt eine Mehrheit für rot-grün. Die Koalitionspartner beschließen: Der Bürger soll zur Westumgehung im Jahr 2013 sein Votum abgeben.

    2011
  • Das Bundesverkehrsministerium setzt neue Prioritäten. Der Autobahnring um Osnabrück soll bis 2020 durch den Lückenschluss der A33 vollendet werden. Die Stadt Osnabrück hat damit wie München zwei vollständige Verkehrsringe. Der Planungsausschuss der Stadt Osnabrück beschließt, die Römereschstraße vierspurig auszubauen und den Wissenschaftspark an der Sedanstraße von Norden her zu erschließen.

    2012
  • Im Rahmen einer Bürgerbefragung am 25. Mai 2014 haben sich die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger gegen den Bau der Westumgehung entschieden. Stadtweit haben 51,68 % gegen die neue Straße votiert. Mit bis zu 73,5 % der Stimmen haben insbesondere diejenigen Bezirke die Westumgehung abgelehnt, denen die Stadtoberen eine Entlastung versprochen hatten.

    2014

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